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8. September 2017
Wann ist zu viel Cardio zu viel?
Je länger, desto besser – Für viele gilt, wer abnehmen möchte sollte Cardiotraining machen. Doch immer öfter lässt sich beobachten, dass Ausdauertraining schnell auch in eine falsche Richtung gehen kann. Wie bei Vielem im Leben kommt es hier auf die richtige Dosierung an.
Zunächst beginnt es in kleinen Schritten. Aus 30 min täglichen Ausdauereinheiten werden schnell 60 min, aus 60 Minuten 90 und dann je eine Cardioeinheit morgens und abends. Zunächst zeigen die Waage und der Spiegel erste Erfolge an, die Hosen passen wieder, das Kleid zwickt nicht mehr. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem körperliche Erfolge ausbleiben und vermeintliche„Ess-Rückfälle“ ausgeglichen werden müssen. Das Resultat? Eine halbe Stunde länger auf dem Crosstrainer. Viele gelangen so in einen Teufelskreis, aus immer mehr Cardio und immer weniger Essen. Das Frustrierende: Der Körper erreicht nicht die Wunschform, sondern verzeichnet eher negative Ergebnisse. Woran das liegt? An der Schilddrüse.
Studien zeigen ganz deutlich, dass exzessives, chronisches Cardio bei Frauen die Produktion des Schilddrüsenhormons T3 abschaltet. T3 ist der hervorstehende Stoffwechselregulator, der für die Effizienzdrosselung der Zellen zuständig ist und für die Erhöhung der Wärmeproduktion im Körper sorgt. Einfacher gesagt, wenn die T3 Level sich auf normalem Niveau befinden, verbrennt der Körper auch genug Energie um sich warmzuhalten und um die Muskelfunktion bei moderater Effizienz aufrechtzuerhalten. Zu viel des Schilddrüsenhormons (eine Hyperthyreose) lässt den Körper ineffizienter arbeiten und eine Gewichtszunahme unmöglich werden. Zu wenig des T3 (eine Hypothyreose) lässt den Körper wiederrum vermehrt Körperfett einspeichern – und das unabhängig davon, wie viel oder wenig man sich körperlich betätigt.
Und das ist genau das Problem. Da keine Erfolge mehr zu verzeichnen sind wird das Ausdauertraining immer exzessiver gestaltet. Frauen neigen dazu, sich durch zu viel und dem sogenannten Steady-State Cardio bei bis zu 65% der maximalen Herzschlagrate in dem Zustand der Hypothyreose zu manövrieren.
Der Mensch ist ein Anpassungswesen und hält aufgrund seines Überlebensinstinkt lange hohen Belastungen stand. Da der hohe Energieverbrauch dem Körper Gefahr signalisiert und daraufhin in einem „Überleben-Modus“ schaltet, wird der Stoffwechsel hinuntergefahren, um Energie zu sparen. Anstatt also das gewünschte Körperfett zu verbrennen, wird dieses zum Schutz des Körpers eingelagert. Und es kommt noch schlimmer: Der Körper hält selbst nach dem Training weiterhin an den Fettzellen fest. Außerdem geht durch zu viel Steady-State-Cardio (mehr als 20 Stunden wöchentlich) wertvolle Muskelmasse verloren, da der Körper die Energie überwiegend aus der Muskulatur und nicht aus den gewünschten Fettzellen nimmt.
Was also tun?
Zuallererst runter vom Laufband. Pause. Der Körper braucht Zeit um seinen T3 Level wieder in einen normalen Einklang zu bringen. Man muss aufhören zu glauben, dass Ausdauertraining der Weg zu einem wohlgeformten Körper ist. Im Gegenteil: Zu viel und falsch durchgeführtes Cardio schädigt der Schilddrüse, hemmt die Fettverbrennung und sorgt für Muskelverlust. Ein Training mit Gewichten sowie die Kombination mit kurzen HIIT Einheiten ist ein weitaus sinnvollerer Weg um seine Wunschfigur zu bekommen.