Hormonersatztherapie (HRT): Ein ganzheitlicher Ansatz
Die Hormonersatztherapie (HRT) ist für viele Frauen eine zentrale Möglichkeit, den Veränderungen und Herausforderungen der Menopause und anderer hormoneller Dysbalancen zu begegnen.
Die Bedeutung der hormonellen Gesundheit
Die hormonelle Gesundheit ist eng mit dem Wohlbefinden und der Lebensqualität verbunden. Schwankungen oder Mängel, insbesondere in der Menopause, führen häufig zu Symptomen wie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und vaginaler Trockenheit. Zudem kann ein Mangel an Östrogen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose erhöhen.
„Im Lanserhof widmen wir uns mit großer Leidenschaft und Expertise hormonellen Themen, mit einer ausführlichen Beratung und ganzheitlichen medizinischen Ansätzen.“ (Dr. Katharina Sandtner)
Symptome der Menopause und Perimenopause
Die Menopause beginnt in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr und geht oft mit starken Schwankungen des Östradiol-Spiegels einher. In dieser Phase treten Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen auf. Die vorgelagerte Perimenopause beginnt jedoch häufig schon in den späten 30er oder frühen 40er Jahren und ist durch einen Abfall des Progesteronspiegels gekennzeichnet. Bereits in dieser Phase kann es zu Zyklusveränderungen, Schlafstörungen und Gewichtszunahme kommen.
Bioidentische Hormonersatztherapie und ihre Anwendung
Die HRT bietet eine individuelle Möglichkeit, Symptome zu lindern und präventiv das Risiko von Osteoporose oder Herzerkrankungen zu mindern. Im Lanserhof legt man besonderen Wert auf die Kombination der HRT mit natürlichen und ganzheitlichen Ansätzen. Die Basis bildet eine Darmsanierung, die das hormonelle Gleichgewicht unterstützt und die Entsäuerung des Organismus fördert, um die Rezeptorbindung der Hormone zu verbessern. Die Entscheidung zur HRT erfolgt dabei immer individuell und unter engmaschiger Kontrolle.
„Zunächst wollen wir das natürliche Gleichgewicht im Körper wiederherstellen. Die Basis unserer Therapie erfolgt immer über eine Darmsanierung, das Mikrobiom ist entscheidend für eine hormonelle Balance.“ (Dr. Katharina Sandtner)
Erhöhtes Krebsrisiko durch Hormontherapie?
Ein häufig diskutiertes Thema ist die Frage, ob eine Östrogentherapie das Krebsrisiko erhöht. Dr. Sandtner weist darauf hin, dass das Risiko von genetischen und familiären Faktoren abhängt. Unter einer HRT kann es zur Ansammlung bestimmter Hormonmetabolite kommen, die das Risiko potenziell erhöhen. Regelmäßige Laboruntersuchungen und Leberstoffwechsel-Kontrollen sind daher wichtig, um mögliche Risiken rechtzeitig zu erkennen und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.
„Unter einer Hormonersatztherapie kann man mittels Laboruntersuchungen messen, ob sich potentiell schlechte Hormonmetabolite ansammeln. Sollte dies passieren, kann man gegensteuern, entweder mit pflanzlichen Mitteln oder Anpassung der HRT-Dosierung.“ (Dr. Katharina Sandtner)
Progesterontherapie: Linderung prämenstrueller Symptome
Ein Progesteronmangel in der zweiten Zyklusphase, vor allem vor der Menstruation, kann zu Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen führen. Je nach Symptomatik kann eine Progesteron-Therapie in verschiedenen Formen verabreicht werden, z. B. als Creme bei Brustspannen oder oral zur Linderung von Schlafstörungen. Die individuelle Anpassung der Progesteron-Dosierung erfolgt ebenfalls unter ärztlicher Überwachung.
Kinderwunsch und hormonelle Unterstützung
Ein weiterer Bereich, in dem der Lanserhof Paare unterstützt, ist der unerfüllte Kinderwunsch. Eine Basistherapie ist die sogenannte Lanserhof Kur, die auf eine Entsäuerung und Entgiftung des Körpers abzielt, um die Hormonrezeptoren optimal zu unterstützen. Neben der Darmsanierung werden regulatorische Methoden wie Neuraltherapie und Schröpftherapie angewandt, die das hormonelle Gleichgewicht fördern. Sollte dies nicht ausreichen, wird auch eine Hormontherapie, z. B. mit Progesteron und eine weitere gynäkologische Untersuchung mit internationalen Spezialisten in Betracht gezogen.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Behandlungsmöglichkeiten
PCOS ist eine häufige Ursache für Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit bei jungen Frauen. Das Syndrom ist oft mit Insulinresistenz und einer erhöhten Produktion von Androgenen (männlichen Hormonen) verbunden. Eine Therapie durch Lebensstilveränderungen, insbesondere Gewichtsreduktion und kohlenhydratarme Ernährung, ist von großer Bedeutung. Diese Umstellungen können das hormonelle Gleichgewicht wiederherstellen und den Eisprung fördern.
„Gerade bei Übergewicht machen schon 5 % Gewichtsabnahme einen Unterschied im Hinblick auf den Eisprung.“ (Dr. Katharina Sandtner)
Ganzheitliche Betreuung und individuelle Ansätze bei Lanserhof
Am Lanserhof steht die individuelle Betreuung jeder Frau im Vordergrund. Die Therapie orientiert sich nicht nur an Laborbefunden, sondern an der persönlichen Anamnese und Lebensgeschichte der Patientinnen. Dabei kombinieren die Ärzte und Ärztinnen von Lanserhof klassische Hormontherapien mit energetischen und psychisch unterstützenden Maßnahmen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten.
„Das Wichtigste in der hormonellen Beratung ist, den Frauen genau zuzuhören. Die Lebensgeschichte, das soziale Umfeld und die Symptome geben mehr Informationen als jeder Laborbefund.“ (Dr. Katharina Sandtner)
FAQ zur Hormonersatztherapie (HRT)
1. Wann sollte eine Hormonersatztherapie in Erwägung gezogen werden?
Die Entscheidung zur HRT richtet sich nach der Ausprägung der Beschwerden und dem persönlichen Leidensdruck. Sie wird bei klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, vaginaler Trockenheit und urogenitalen Beschwerden erwogen, sofern diese die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Prävention von Osteoporose ist nur bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren indiziert. Außerdem hat die Hormonersatzbereich einen wichtigen Stellenwert in der Anti-Aging Medizin.
2. Können Wechseljahresbeschwerden auch ohne Hormontherapie behandelt werden?
Ja, viele Beschwerden lassen sich durch Lebensstilmaßnahmen lindern. Dazu zählen regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannungsübungen und spezifische Übungen wie Beckenbodentraining bei Blasenschwäche. Phytotherapeutika und pflanzliche Mittel sind eine weitere Option, auch wenn ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht vollständig belegt ist.
3. Ist die Hormonersatztherapie auch für die Prävention von Erkrankungen geeignet?
Die HRT wird nicht primär zur Vorbeugung von Erkrankungen empfohlen. Bei hohem Risiko für Osteoporose und Unverträglichkeit anderer Präventionsmedikamente kann sie jedoch zur Prävention von Knochenbrüchen eingesetzt werden.
4. Wie lange sollte eine Hormonersatztherapie durchgeführt werden?
Die empfohlene Behandlungsdauer variiert je nach Beschwerden und individuellem Risiko. Im Durchschnitt wird ein Absetzen nach 3 bis 5 Jahren angestrebt, wobei die Dosis über mehrere Monate langsam reduziert („ausgeschlichen“) wird. Die endgültige Entscheidung, ob die Therapie bis an ein Lebensende durchgeführt wird, trifft die Patientin gemeinsam mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt.
5. Welche Darreichungsformen der Hormonersatztherapie gibt es?
HRT kann in Form von Tabletten, Pflastern, Gelen, Cremes und Vaginalringen verabreicht werden. Bei ausschließlich urogenitalen Beschwerden wie Scheidentrockenheit eignen sich lokale Anwendungen, die gezielt im betroffenen Bereich wirken.
6. Welche Rolle spielt der Lebensstil bei der Linderung von Wechseljahresbeschwerden?
Ein gesunder Lebensstil hilft vielen Frauen, Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Alkohol, Koffein und Nikotin. Eine Ernährungsumstellung auf eine vollwertige Kost mit weniger Zucker und Fett kann zudem einer Gewichtszunahme entgegenwirken.
7. Wie kann man Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche mindern?
Hitzewallungen können durch mehrere Kleidungsschichten, atmungsaktive Funktionskleidung und das Mitführen eines Fächers gemildert werden. Nachts helfen leichte Bettdecken und Funktionswäsche. Kaltes Wasser über die Handgelenke zu laufen lassen, kann die Wallungen ebenfalls abschwächen.
8. Wie können depressive Verstimmungen in den Wechseljahren behandelt werden?
Bei stark ausgeprägten Stimmungsschwankungen kann eine HRT hilfreich sein. In Fällen von schweren Depressionen ist zusätzlich psychotherapeutische Unterstützung ratsam. Zur Vorbeugung und Stabilisierung der Stimmung sind viel Bewegung in der Natur, Entspannungsübungen und soziale Kontakte förderlich.
9. Was kann bei Blasenschwäche und vaginaler Trockenheit in den Wechseljahren helfen?
Regelmäßiges Beckenbodentraining stärkt die Blase und verbessert die Kontrolle über den Harndrang. Zur Linderung von vaginaler Trockenheit und zur Unterstützung der Schleimhäute können pflegende Cremes und Gleitmittel, sowie eine Anwendung von Estriol genutzt werden.
10. Ist die Hormonersatztherapie für jede Frau geeignet?
Eine HRT sollte nicht bei Frauen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Brustkrebs oder erhöhtem Thromboserisiko durchgeführt werden. Die Entscheidung für eine HRT erfolgt individuell nach eingehender Risiko-Nutzen-Abwägung und einer umfassenden ärztlichen Beratung.