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Darmkrebsvorsorge: Die wichtigsten Fragen

Darmkrebs ist bei Männern die dritt-, bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Laut Bundesgesundheitsministerium erkranken daran jährlich rund 60.000 Menschen – betroffen sind auch immer mehr junge Patientinnen und Patienten. Wird der Krebs früh entdeckt, sind die Heilungschancen gut – tückisch ist jedoch, dass er oft über Jahre hinweg symptomlos bleibt. Deshalb ist es wichtig, nicht erst bei Beschwerden aktiv zu werden. Doch ab wann sollte man eigentlich zur Darmkrebsvorsorge – ab 35, 40 oder erst ab 50? Wie läuft die Untersuchung ab, wie oft steht die Darmkrebsvorsorge an und welche Kostenkönnen entstehen? Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Darmkrebsvorsorge – das Wichtigste auf einen Blick:

  • Eine frühzeitige Erkennung von Darmkrebs kann die Heilungschancen erheblich verbessern. Werden bei der Darmkrebsvorsorge Vorstufen der Erkrankung entdeckt und erfolgreich entfernt, kann die Entstehung eines Karzinoms sogar verhindert werden.
  • Die Kosten für bestimmte Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge übernimmt bei Versicherten ab 50 Jahren die Krankenkasse. Bezahlt werden je nach Alter Stuhltests, mit denen verborgenes Blut im Stuhl aufgespürt werden kann, oder Darmspiegelungen.
  • Die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu bekommen, steigt mit dem Alter. Da der Anteil jüngerer Erkrankter jedoch seit Jahren ansteigt, kann in bestimmten Fällen eine Darmkrebsvorsorge unter 50 Jahren sinnvoll sein.

Ab wann sollte man zur Darmkrebsvorsorge gehen?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Darmkrebsvorsorge (Stuhltest oder Darmspiegelung) bei Versicherten ab 50 Jahren. Damit mehr Menschen die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, erhalten seit 2019 alle gesetzlich Versicherten in regelmäßigen Abständen eine Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung von ihrer Krankenkasse. Spätestens mit Beginn der Kostenübernahme ist es sinnvoll, zur Darmkrebsvorsorge zu gehen.

Allerdings wird inzwischen jede zehnte Darmkrebserkrankung bei Menschen unter 50 Jahren diagnostiziert. Die Anzahl der 20- bis 39-jährigen Patientinnen und Patienten hat sich seit den 1990er-Jahren verdreifacht. Hinzu kommt, dass die Symptome von Darmkrebs insbesondere in der frühen Phase unspezifisch sind. So können Bauchschmerzen, Probleme beim Stuhlgang oder Abgeschlagenheit von Darmkrebs ausgelöst werden – genauso können die Beschwerden aber auch auf eine andere Erkrankung hindeuten oder völlig harmlos sein. Nur ein Test zur Darmkrebsvorsorge kann hier Klarheit schaffen.

Deshalb gilt unabhängig vom Alter: Wer Beschwerden hat, die auf Darmkrebs hinweisen könnten, sollte dies unverzüglich mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt besprechen. Je früher Auffälligkeiten abgeklärt werden, desto besser. Sollte sich der Darmkrebs-Verdacht tatsächlich bestätigen, sind die Heilungschancen in der Regel erheblich besser, wenn er früh entdeckt wurde.

Die gute Nachricht: Insgesamt geht die Anzahl der Darmkrebserkrankungen seit 2003 zurück, nachdem sie bis dahin immer weiter gestiegen war. Das wird auf die verbesserten Methoden zur Früherkennung zurückgeführt.

Darmkrebsvorsorge bei Risikogruppen

Bei einer familiären Vorbelastung ist das Darmkrebsrisiko erhöht. Menschen, in deren Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist, sollten dies ihrer Hausarztpraxis mitteilen und im Hinblick auf mögliche Symptome besonders wachsam sein. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können das Risiko erhöhen, dass sich in den betroffenen Darmbereichen Krebs entwickelt.

Das Darmkrebsrisiko wird außerdem von der Ernährung und anderen Faktoren beeinflusst. Zu den größten Risikofaktoren zählen hier:

  • Starkes Übergewicht bzw. Adipositas
  • Hoher Fleischkonsum (insbesondere von rotem Fleisch wie Rind)
  • Häufiger Verzehr von verarbeiteten Produkten wie Wurst oder Fertiggerichten
  • Alkohol
  • Rauchen

Für die entsprechenden Risikogruppen ist die Darmkrebsvorsorge von besonderer Bedeutung und oft bereits unter 50 Jahren sinnvoll.

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Darmkrebsvorsorge: Diese Symptome können bei Darmkrebs auftreten

Das Tückische an einem Darmkarzinom: Weil es langsam wächst, treten lange Zeit keine oder nur unspezifische Symptome auf. Fühlen sich Patientinnen und Patienten aufgrund der Darmkrebserkrankung schlecht, ist sie häufig schon weit fortgeschritten – und dann möglicherweise nicht mehr heilbar.

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft gibt es einige Warnzeichen, die auf Darmkrebs hindeuten können:

  • Blut im oder am Stuhl, rote oder schwarze Färbung des Stuhls
  • Blähungen, mit denen Blut, Schleim oder Stuhl abgehen
  • Veränderter Stuhlgang, z. B. Verstopfung im Wechsel mit Durchfall, Bleistiftstuhl, häufiger Stuhldrang, auffallend übelriechender Stuhl
  • Krampfartige Bauchschmerzen, die wiederholt auftreten und länger als eine Woche anhalten
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Gewichtsverlust und Blässe
  • Verhärtungen im Bauchraum
  • Vergrößerte Lymphknoten

Auch wenn die hier genannten Beschwerden nicht zwingend Darmkrebs zur Ursache haben und sich mitunter als harmlos herausstellen: Betroffene sollten sie sicherheitshalber ärztlich abklären lassen.

 

Was wird bei der Darmkrebsvorsorge gemacht?

Der zuverlässigste Weg, Darmkrebs oder seine Vorstufen zu erkennen, ist eine Darmspiegelung. Dabei untersucht die Ärztin bzw. der Arzt das Innere des Darms mithilfe einer Kamera.

Es gibt zwei Arten der Darmspiegelung:

  1. Bei der Koloskopie befindet sich die Kamera an einem flexiblen Schlauch, der in den After eingeführt wird.
  2. Bei der Kapselendoskopie kommt eine Kapsel mit integrierter Kamera zum Einsatz, die heruntergeschluckt wird und auf dem Weg durch den Verdauungstrakt Bilder aufnimmt.

Ab 75 Jahren empfehlen Ärztinnen und Ärzte in der Regel keine regelmäßigen Darmspiegelungen mehr zur Darmkrebsvorsorge. Der Grund dafür ist, dass mit dem Alter das Risiko für Komplikationen steigt. Auch für Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen kann eine Darmspiegelung zu belastend sein.

In diesen Fällen kann die Darmkrebsvorsorge ohne Darmspiegelung erfolgen. Die zweite gängige Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Dieses kann ein Hinweis auf einen Tumor im Darm sein. Da die gesetzliche Krankenkasse eine Darmspiegelung bei Frauen erst ab 55 Jahren übernimmt, wird bei ihnen im Alter zwischen 50 und 54 die regelmäßige Darmkrebsvorsorge per Stuhlprobe durchgeführt.

Bluttests sind zur Darmkrebsvorsorge nicht geeignet. Denn anders als andere Krebsarten gibt es für Darmkrebs keine spezifischen Tumormarker, die ihn eindeutig nachweisen würden. Die Marker eignen sich lediglich, um den Therapieerfolg nach einer Darmkrebsdiagnose und -behandlung zu prüfen. Ebenso ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) bei Darmkrebs nicht zwingend erhöht.

Im Folgenden wird der Ablauf der Darmkrebsvorsorge genau geschildert – beide Varianten der Darmspiegelung sowie der Stuhltest.

Ablauf der Darmspiegelung

Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

Die Darmspiegelung wird bei Erwachsenen üblicherweise ambulant ohne Narkose durchgeführt und dauert meist nicht länger als 30 Minuten. Zwar empfinden viele Menschen den Eingriff als unangenehm, Medikamente zur Beruhigung sorgen jedoch dafür, dass er schmerzfrei verläuft und die Patientin bzw. der Patient möglichst wenig Stress empfindet. Auf Wunsch kann eine Kurznarkose gegeben werden. Bei Kindern ist es oft notwendig, die Darmspiegelung unter Vollnarkose und künstlicher Beatmung durchzuführen, da sie die Behandlung sonst selten tolerieren.

Bei der Darmspiegelung befindet sich die zu behandelnde Person in Seitenlage. Die Ärztin oder der Arzt führt das mit Gleitmittel bestrichene Koloskop über den After in den Darm der Patientin bzw. des Patienten ein. Der biegsame, ca. 1 cm dicke Schlauch mit eingebauter Kamera und Lichtquelle folgt dem natürlichen Verlauf des rund eineinhalb Meter langen Dickdarms bis hin zum Ende des Dünndarms.

Die Bilder aus dem Inneren des Darms werden auf einen Monitor übertragen. Darauf ist für Fachleute erkennbar, ob die Schleimhaut Veränderungen aufweist, die auf Darmkrebs hindeuten. So können nicht nur Karzinome, sondern auch deren Vorstufen entdeckt werden. Wenn notwendig, kann über das Koloskop etwas Luft in den Darm eingebracht werden, um Falten in der Schleimhaut zu weiten und der Kamera das Abfilmen der entsprechenden Bereiche zu ermöglichen.

Werden bei der Untersuchung Auffälligkeiten entdeckt, kann mithilfe des Koloskops direkt eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. Nach Ende der Untersuchung wird der Schlauch vorsichtig herausgezogen. Bei einer Darmspiegelung ohne Narkose spürt die behandelte Person in der Regel keinerlei Nachwirkungen. In seltenen Fällen können bei der Darmspiegelung Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Verletzungen der Darmwand auftreten.

Damit der Darm frei von Stuhlresten ist, muss mindestens einen Tag vor der Darmspiegelung mit der Darmreinigung mithilfe von Fasten, Abführmitteln und viel Flüssigkeit begonnen werden. Außerdem sollte bereits frühzeitig auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet werden. Die genaue Vorbereitung erklärt der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin.

Kapselendoskopie

Die Kapselendoskopie ist eine moderne und sanfte Methode der Darmspiegelung. Die Patientin bzw. der Patient schluckt dafür eine pillenförmige Kapsel mit Kamera, LED-Lampe und Sensor herunter. Die Kapsel durchquert auf natürlichem Wege den Magen-Darm-Trakt und wird am Ende ausgeschieden. Das dauert normalerweise etwa sechs bis acht Stunden. Ein längerer Aufenthalt in der Praxis oder eine Betäubung sind nicht notwendig. Während die Kapsel durch den Darm wandert, macht die Kamera einige Tausend Bilder, die aufgezeichnet und später von Medizinerinnen und Medizinern ausgewertet werden.

12 Stunden vor dem Schlucken der Kapsel und mindestens vier Stunden danach darf die zu untersuchende Person nichts essen, damit der Darm sauber ist. Ggf. werden zusätzlich Abführmittel gegeben. In den meisten Fällen wird die Darmspiegelung per Kapsel sehr gut vertragen.

Die Kapselendoskopie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Darmspiegelung des Dünndarms notwendig ist, da dieser anders als der Dickdarm nur schwer mit einem Schlauch erreichbar ist.

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Ablauf des Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge

Die Stuhluntersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung ist nicht invasiv und birgt daher keinerlei Risiken. Sie wird genutzt, um verstecktes (auch: okkultes) Blut im Stuhl nachzuweisen. Das geschieht durch einen immunologischen Test: Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin wird durch Antikörper nachgewiesen, die an ihn binden.

Patientinnen und Patienten können die Stuhlprobe zur Darmkrebsvorsorge zuhause entnehmen. Das notwendige Test-Kit ist bei verschiedenen Anlaufstellen erhältlich, z. B. bei Hausarzt oder Hausärztin, in der Frauenarzt-, Urologie- oder Gastroenterologie-Praxis oder bei einem Arzt oder einer Ärztin für Innere Medizin. Das Test-Kit besteht aus einem Röhrchen, in dem sich wiederum der Stick zum Entnehmen der Stuhlprobe befindet. Eine Anleitung liegt üblicherweise bei. Die Stuhlprobe muss in der Praxis abgegeben werden und wird dann in einem Speziallabor analysiert.

Wird bei der Darmkrebsvorsorge Blut im Stuhl gefunden, so bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass die untersuchte Person Darmkrebs hat. Die Ursache für die Blutung sollte jedoch abgeklärt werden. Meistens ist hierfür eine Darmspiegelung unumgänglich.

Der Nachteil an Stuhltests ist, dass sie nicht alle Darmkrebsfälle aufdecken: Viele Polypen (Darmkrebsvorstufen) und etwa ein Drittel aller Tumoren fallen bei der Stuhluntersuchung nicht auf. Hingegen sind bei der Darmspiegelung rund 95 Prozent der Tumoren sowie die Mehrzahl großer Polypen erkennbar.

Unterschied zum Stuhltest als IGeL-Leistung

Anders als der Test auf okkultes Blut im Stuhl wird der sogenannte M2-PK-Test grundsätzlich nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Es handelt sich dabei um eine „individuelle Gesundheitsleistung“ (IGeL), die zwischen 30 und 45 Euro kostet. Von der privaten Krankenversicherung oder Krankenzusatzversicherungen werden IGeL-Leistungen oftmals übernommen.

Beim M2-PK-Test wird der Stuhl auf eine Substanz untersucht, die vermehrt von Tumorzellen gebildet wird. Es gibt allerdings keine Belege dafür, dass dies den üblichen Test auf okkultes Blut im Stuhl sinnvoll ergänzen oder gar ersetzen kann.

Wie entsteht Darmkrebs?

Die Entstehung von Darmkrebs ist noch nicht vollständig erforscht. Fest steht, dass verschiedene Faktoren zu einer übermäßigen Vermehrung der Darmschleimhautzellen führen. Laut Dr. Karin Neubeck, leitende Ärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Schön Klinik in Hamburg, sind Kopierfehler bei der Zellteilung ein wichtiger Grund: „Normalerweise werden Fehler durch spezielle genetisch programmierte Mechanismen ausgemerzt. Wenn diese Reparaturmechanismen kaputt sind, kommt es potenziell zu ungebremstem, unkoordiniertem Wachstum. Dann entsteht Krebs.“

Laut der Deutschen Krebsgesellschaft entwickeln sich 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen aus zunächst harmlosen Gewebswucherungen, die sich in der Schleimhaut bilden, sogenannten Polypen. „Polypen können vielgestaltig auftreten. Die Form kann ähnlich wie ein Baum aussehen mit einem Stamm und einer dicken Knolle obendrauf. Es kann aber auch eine Wucherung sein, die flach in der Schleimhaut wächst und sich über ein, zwei Zentimeter ausbreitet“, erklärt Dr. Karin Neubeck. „Es sind Gewebswucherungen, die sich der normalen Zellerneuerung entzogen haben.“

Allerdings entsteht nicht zwangsläufig aus jedem Polypen Darmkrebs. Was genau dazu führt, dass aus einer harmlosen Wucherung ein bösartiges Karzinom wird, ist nicht genau erforscht. Sicher ist aber, dass aus einem entfernten Polypen kein Krebs mehr entstehen kann – deshalb ist die Darmkrebsvorsorge immer lohnenswert.

 

Darmkrebsvorsorge – ab wann zahlt die Krankenkasse?

Bei Versicherten ab 50 Jahren ist die Darmkrebsvorsorge eine Kassenleistung. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen abhängig vom Alter bzw. von der individuellen Notwendigkeit die Kosten für Stuhltests bzw. Darmspiegelungen zur Darmkrebsfrüherkennung. Dabei wird bevorzugt die Koloskopie übernommen – die Kapselendoskopie nur in begründeten Fällen.

Es ist außerdem festgelegt, wie oft die Darmkrebsvorsorge innerhalb eines bestimmten Zeitraums von der Kasse übernommen wird. Bei Männern und Frauen ist die Darmkrebsvorsorge teils unterschiedlich geregelt. Die Tabelle zeigt alle Regeln zur Kostenübernahme auf einen Blick:

Alter Männer Frauen
Ab 50 Jahren Pro Jahr ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl

 

oder

 

zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Mindestabstand von 10 Jahren

Pro Jahr ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl
Ab 55 Jahren Alle zwei Jahre ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl

 

Oder

 

zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Mindestabstand von 10 Jahren

 

Davon unabhängig kann die Krankenkasse die Kosten für eine Darmspiegelung, einen Stuhltest oder sonstige Untersuchungen übernehmen, wenn diese zur Abklärung durch medizinisches Fachpersonal angeordnet werden – etwa, weil eine Patientin bzw. ein Patient Beschwerden oder eine familiäre Vorbelastung hat.

Die private Krankenversicherung bezahlt die Darmkrebsvorsorge mindestens im gleichen Umfang wie die gesetzliche. Oft sind zusätzliche Untersuchungen abgedeckt – das gilt auch bei bestimmten Krankenzusatzversicherungen.

Wie oft sollte man zur Darmkrebsvorsorge gehen?

Menschen ab 50 Jahren sollten die Darmkrebsvorsoge mindestens im Rahmen der Kassenleistung in Anspruch nehmen (siehe Tabelle). Sofern Patientinnen und Patienten ein spezielles Risikoprofil haben – also etwa Darmkrebsfälle in der Familie, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, starkes Übergewicht oder einen Lebensstil, der Darmkrebs möglicherweise begünstigt – kann eine frühere oder häufigere Vorsorge sinnvoll sein. Medizinerinnen und Mediziner können dazu beraten, ob und in welchen Abständen eine frühzeitige Darmkrebsvorsorge durchgeführt werden sollte.

Wurden bei einem Patienten oder einer Patientin bereits Vorstufen von Darmkrebs entdeckt und entfernt, legen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte fest, wann eine Kontrolle stattfinden sollte – üblicherweise nach 3 bis 5 Jahren. Ist der Befund bei der Kontrolle unauffällig, kann das nächste Intervall länger sein – z. B. 10 Jahre.

Bei unklaren Beschwerden sollte immer unverzüglich medizinischer Rat gesucht werden.

Wie lässt sich Darmkrebs am besten vorbeugen?

Eine regelmäßige Vorsorge ist der verlässlichste Weg, bereits Vorstufen von Darmkrebs zu erkennen und durch die Entfernung betroffener Schleimhautareale zu verhindern, dass sich ein Karzinom entwickelt. Ob sich der Entstehung von Darmkrebs bzw. seiner Vorstufen auch z. B. durch bestimmte Ernährungsweisen vorbeugen lässt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Sicher ist aber, dass die heute allgemein ankerkannten Regeln für eine gesunde Lebensweise auch der Darmgesundheit zugutekommen.

Das gilt etwa für eine ausgewogene, anti-entzündliche und ballaststoffreiche Ernährung. Zum einen regt sie die natürlichen Darmbewegungen (Peristaltik) an und sorgt dafür, dass potenziell schädliche Stoffe schnell aus dem Körper herausbefördert werden. Zum anderen wirkt sie sich positiv auf das Mikrobiom aus – die Gesamtheit aller Darmbakterien, deren Arten in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen sollten. Insbesondere rotes Fleisch und verarbeitete Lebensmittel sollten möglichst wenig verzehrt werden, da sie als wahrscheinliche Risikofaktoren für Darmkrebserkrankungen gelten.

Auf den Konsum von Zigaretten und Alkohol sollte möglichst ganz verzichtet werden. Außerdem sollte die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten pro Woche Sport treiben sollten, auch im Hinblick auf die Darmkrebsprävention unbedingt befolgt werden, da Bewegung Stress mindert, anti-entzündlich wirkt und den Darm anregt. Wer diese Ratschläge befolgt, beugt gleichzeitig Übergewicht und Fettleibigkeit vor, die allem Anschein nach das Risiko für Darmkrebs erhöhen können.