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28. Juni 2018
Plastik
EIN PAAR FAKTEN ZUM PLASTIK
An der tiefsten Stelle der Erde, in rund 11.000 Meter Tiefe, ist von Forschern eine Plastiktüte entdeckt worden. Die Vermüllung der Meere scheint unaufhaltbar, wie diese Fakten zeigen:
- Es dauert 450 Jahre bis eine Plastiktüte abgebaut ist, tragen tun wir sie meist nicht einmal 12 Minuten, bevor sie wieder im Müll landet.
- Jährlich landen 500.000 Tonnen Plastikmüll im Meer.
- Aufgrund von Plastikmüll sterben jedes Jahr 1 Mio. Seevögel und 100.000 Meeressäuger, hinzu kommen unzählige Fische.
- Schätzungen zufolge wird es bis 2050 mehr Plastik als Fische im Weltmeer geben.
- 300 Mio. Tonnen des Kunstoffs werden weltweit jedes Jahr hergestellt, 1950 waren es „nur“ 1,5 Mio Tonnen.
- Alleine in Großbritannien werden jährlich 8,5 Mrd. Plastik-Strohhalme weggeworfen.
DAS THEMA PLASTIK IST IN ALLER MUNDE
Unfassbare Zahlen. Zahlen, die weder greifbar noch einen tatenlos zusehen lassen wollen. Erschreckend ist zudem der Plastikstrudel, der zwischen Hawaii und Kalifornien treibt: Geschätzte 1,6 Mio. Quadratkilometer ist dieser mittlerweile groß – das ist viermal so groß wie Deutschland. Regelmäßig gibt es neue erschreckende Daten zu den riesigen Müllbergen, die im Meer treiben: 140 Millionen Tonnen Plastik schwimmen bereits darin, jährlich kommen 500.000 Tonnen neu dazu. Die Vereinten Nationen schätzen, dass auf jedem Quadratkilometer Meer bis zu 18.000 Plastikteile treiben. Davon landen 99% nicht in den riesigen Strudeln, sondern verschwinden für uns irgendwo unsichtbar und richten in Form von Mikroplastik große Schäden in den Ökosystemen an.
Denn das gefährliche an Plastik ist, dass es nicht verschwindet. Es baut sich nicht ab sondern verfällt aufgrund von bspw. Sonneneinstrahlungen in immer kleinere Plastikteilchen – das sogenannte Mikroplastik. Dieses findet sich nicht nur im Wasser – Forscher haben 12.000 Teilchen in einem Liter Arktiseis gemessen – sondern auch im Boden als z.B. Überreste einer Plastiktüte im Kompost. Von dort aus gelangt es ins Grundwasser, in die Flüsse, ins Meer. Mikroplastik ist so winzig, dass es nicht aus dem Wasser heraus gefiltert werden kann und noch ist völlig unklar, was es beim Menschen anrichtet. Sicher ist aber, dass alle möglichen Meerestiere Mikroplastik zu sich nehmen, also auch Fische, die wiederum von Menschen verzehrt werden und so Mikroplastik auch in unseren Organismus landet. An der Frage ob und wie sich das auf unsere Gesundheit auswirkt, arbeiten Wissenschaftler mit Hochdruck. Bisphenol A, Phthalat-Weichmacher, Formalehyde – All diese und viele weitere in Plastik enthaltene Stoffe stehen in Verdacht Krebs, Unfruchtbarkeit, Allergien und andere Krankheiten auszulösen. Das dringend gehandelt werden muss ist klar, die Menge an Mikroplastik wird sich in den kommenden Jahren drastisch erhöhen. Auf diesem Weg kommt das Plastik zu uns zurück und die Müllberge steigen weiter. Die ersten Tüten, die in den Fünfzigerjahren produziert wurden und ins Meer gelangten, schwimmen heute noch darin.
Ein sehr großes Problem; vor allem ist vielen Menschen nicht bewusst wie viel Plastik wirklich im Meer landet. Die Europäische Union will daran arbeiten, dass Wegwerfprodukte aus Plastik verboten oder zurückgedrängt werden, da diese zusammen mit ausrangierten Fischernetzen den Großteil des Mülls an den Stränden ausmachen. In Europa wird zwar fleißig Müll getrennt und ordentlich recycelter Müll landet auch nicht im Meer. Doch bspw. sind in unzähligen Beautyprodukten wie Zahnpasta, Hautpeelings, Duschgels oder Gesichtscremen kleine Mikroplastik-Kügelchen enthalten, um unsere Zähne weißer, das Gesicht strahlender und die Haut weicher und glatter zu machen. So gelangen die giften Plastikstoffe nicht nur in unseren Körper sondern auch durch den Abfluss ins Wasser und so wiederum in die Meere.
Der größte Teil des Plastikmülls in den Ozeanen kommt aber auch nicht aus Europa, sondern aus Asien. Denn in vielen asiatischen Ländern sind Mülltrennung und Recycling weniger verbreitet. Außerdem liegen die Müllkippen oft in der Nähe des Meeres. Hinzu kommen Naturkatastrophen wie z.B. Tsunamis, die teilweise ganze Städte zerstört und ins Meer gerissen haben. Alle Arten von Meerestieren verheddern sich in diesen und verenden kläglich darin, Fische und Vögel ernähren sich von Plastikresten, die ihre Verdauungsorgane verstopfen und sie verhungern lassen.
WAS TUN GEGEN DAS PLASTIKPROBLEM?
Es geht um das Bewusstsein: Hinterfragen Sie sich, brauch ich dieses oder jenes Produkt wirklich in meinem Leben? Was ist der Nutzen oder kann ich auch darauf verzichten? Erst wenn wir erkennen, dass das Plastikproblem ein weltweites ist, ist es möglich, nachhaltig etwas zu verändern. Und Jeder kann mit kleinen Veränderungen seinen Plastikkonsum einschränken:
- Verzichten Sie auf Plastikflaschen und verwenden Sie Flaschen aus Glas oder Edelstahl.
- Überdenken Sie Ihre tägliche Routine – wie oft verwenden Sie Wegwerf-Utensilien aus Plastik? To-Go Kaffeebecher, Plastiktüten, Wattestäbchen, Einwegrasierer – auf vieles davon lässt sich leicht verzichten
- Plastikfrei einkaufen, Obst und Gemüse nicht noch einmal extra verpacken und auf mehrfach verpackte Lebensmittel verzichten. Lehnen Sie Plastiktüten ab und nehmen Sie doch einfach beim nächsten Einkauf eine Tragetasche aus Stoff mit.
- Bei Kosmetik auf zertifizierte Naturkosmetik setzen, diese sind frei von Mikroplastik. Bestenfalls auf Peelings verzichten, denn mit nur einer Dosis Gesichtspeeling landen 100.000 Mikroplastikteilchen im Abwasser! Natürliche Alternativen wie Zucker-Olivenöl-Peelings sind hier die bessere Wahl.
Entdecken Sie unsere Naturprodukte aus dem Lanserhof Online Shop - Synthetische Kleidung wird aus tausenden kleinen Plastik-Mikrofasern hergestellt. Werden diese Kleidungsstücke gewaschen, landen bei jedem Waschgang unzählige kleinste Mikrofasern in den Wasserkreislauf. Textilien aus Naturmaterialien wie Leinen verzichten darauf.
- Verwenden Sie Plastikprodukte, die Sie bereits besitzen, so lange wie möglich und achten Sie auf fachgerechte Entsorgung.
Starten Sie mit kleinen Veränderung und versuchen Sie, einen Tipp nach dem anderen umzusetzen. Schritt für Schritt lässt sich so auf unnötiges Plastik verzichten!