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Resilienz: Das Geheimnis innerer Stärke

Warum meistern manche Menschen die größte Krise geradezu spielerisch, während andere schon an einfachen Herausforderungen hoffnungslos scheitern? Was brauchen wir, um Stress besser zu bewältigen und selbst stärkste Belastungen erfolgreich zu überstehen? Was macht psychische Widerstandsfähigkeit überhaupt aus? Und was macht eigentlich eine gute Beziehung aus? Diese und viele weitere Fragen beantwortet mir meine heutige Gästin. Dr. med. Mirriam Prieß ist Ärztin, Unternehmensberaterin und Autorin. Eines ihrer Bücher trägt den Titel „Resilienz – Das Geheimnis innerer Stärke“, welches sie zu meinem idealen Gesprächspartner macht.

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit, psychisch widerstandsfähig zu sein und Herausforderungen im Leben auf Augenhöhe zu begegnen, um das Beste daraus zu machen. Es bedeutet nicht, stur und unbeugsam zu sein, sondern flexibel und biegsam wie ein Kämpfer in einer japanischen Kampfsportart. Statt gegen unabänderliche Dinge anzukämpfen, sollten wir uns in den Dialog begeben und nach Möglichkeiten suchen, das Beste aus der Situation zu machen.

„Psychische Widerstandskraft meint die Stärke, dem Leben und den Lebenssituationen Herausforderungen auf Augenhöhe zu begegnen und das Beste daraus zu machen.“

Die sechs Lebensbereiche

Für psychische Widerstandsfähigkeit ist es essentiell, sechs zentrale Lebensbereiche zu pflegen: Gesundheit, Beruf, soziale Kontakte, Individualität und Hobbys, Glaube und Spiritualität sowie der private Bereich (Familie, Partnerschaft). Jeder dieser Bereiche trägt dazu bei, ein erfülltes und gesundes Leben zu führen.

Der Weg nach innen

Resilienz bedeutet, den Weg nach innen zu gehen und sich selbst bewusst wahrzunehmen. Es geht darum, in guter Beziehung mit sich selbst zu sein und sich selbst anzunehmen. Die Wahrheit zu erkennen, wer man ist, und diese innere Wahrheit als Maßstab für Erfolg und Erfüllung im Leben zu verwenden. Der Weg nach innen erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich den eigenen Blockaden und Mustern zu stellen.

Beziehungsfähigkeit - Die Grundlage der Resilienz

Eine zentrale Grundlage für Resilienz ist die Beziehungsfähigkeit. Es geht darum, gute Beziehungen zu sich selbst und zu anderen zu entwickeln. Die Beziehung zu sich selbst ist der Ausgangspunkt, um erfüllte Beziehungen zu anderen aufzubauen. Eine gesunde Beziehung zeichnet sich durch das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben, klare Definitionen von Ich, Du und Wir sowie eine gesunde Atmosphäre aus. Die Auseinandersetzung und der Dialog in der Beziehung sind entscheidend für ein erfülltes Miteinander.

Die Rolle der Vergangenheit

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit prägen unsere Beziehungsfähigkeit. Die Art und Weise, wie wir als Kinder Beziehungen in unserem Elternhaus erlebt haben, beeinflusst, wie wir uns heute in Beziehungen verhalten. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Muster und Überzeugungen uns von einer gesunden Beziehungsfähigkeit abhalten. Die Aufarbeitung der Vergangenheit kann dabei helfen, sich von alten Kämpfen zu verabschieden und in Frieden zu kommen.

Die Kunst der Kompensation

Viele Menschen kompensieren ihre inneren Konflikte und unerfüllten Bedürfnisse auf verschiedene Weisen, wie etwa durch Alkohol, Essen oder Shopping. Doch Kompensation ist keine nachhaltige Lösung, sondern ein Betäubungsmechanismus. Um wirklich resilient zu sein, ist es wichtig, sich den inneren Konflikten zu stellen und sie zu klären, statt sie zu betäuben.

Die vier Phasen der Erschöpfung

Wenn wir unsere Bedürfnisse und Konflikte nicht klären, geraten wir in einen Teufelskreis der Erschöpfung. Es lassen sich vier Phasen erkennen: Alarmsituation, Widerstand, Erschöpfung und Rückzug. Frühzeitig zu erkennen, in welcher Phase wir uns befinden, kann helfen, rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen und den Weg zur Resilienz einzuschlagen.

Resilienz als lebenslanger Prozess

Resilienz ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann hat. Es ist ein lebenslanger Prozess der Selbstreflexion, der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Arbeit an den Beziehungen. Resilienz bedeutet, immer wieder den Dialog mit sich selbst und anderen zu suchen und offen für Veränderungen zu sein. Es ist die innere Stärke, die uns hilft, die Herausforderungen des Lebens zu meistern und ein erfülltes Leben zu führen.

„Am Ende ist Resilienz die Dialogfähigkeit, und jeder kann beginnen, hier und jetzt den Dialog zu lernen, sich bewusst zu machen.“

FAQ Resilienz

1. Was ist Resilienz?
Resilienz ist die Fähigkeit, psychisch widerstandsfähig zu sein und auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung des Verhaltens zu reagieren.

2. Wer hat den Begriff Resilienz geprägt?
Der Begriff „Resilienz“ wurde in den 1950er Jahren vom US-amerikanischen Psychologen Jack Block geprägt.

3. Welche Lebensbereiche sind für Resilienz wichtig?
Für Resilienz sind sechs Lebensbereiche essentiell: Gesundheit, Beruf, soziale Kontakte, Individualität und Hobbys, Glaube und Spiritualität sowie der private Bereich (Familie, Partnerschaft).

4. Welche Faktoren beeinflussen die Resilienz einer Person?
Die Resilienz einer Person wird von personalen Faktoren (z. B. kognitive und emotionale Fähigkeiten), Umwelteinflüssen (z. B. Unterstützung durch Familie und soziales Umfeld) und Prozessfaktoren (z. B. die Fähigkeit, Chancen in Krisen zu erkennen) beeinflusst.

5. Kann Resilienz erlernt werden?
Ja, Resilienz kann erlernt werden. Studien zeigen, dass sie im Laufe des Lebens entwickelt und gestärkt werden kann.

6. Welche Rolle spielt die Vergangenheit bei der Entwicklung von Resilienz?
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit, insbesondere in der Kindheit und den Beziehungen im Elternhaus, können die Beziehungsfähigkeit und Resilienz im Erwachsenenalter beeinflussen.

7. Wie kann man die Resilienz stärken?
Die Resilienz kann durch die Entwicklung positiver Beziehungen, persönlicher Stärken und der Fähigkeit, Chancen in Krisen zu sehen, gestärkt werden.

8. Welche Rolle spielen Umweltfaktoren für die Resilienz?
Umweltfaktoren wie Unterstützung durch Familie, Gemeinschaft und soziales Umfeld können die Resilienz einer Person positiv beeinflussen.

9. Gibt es Unterschiede in der Resilienz bei verschiedenen Gruppen oder Gemeinschaften?
Gruppen oder Gemeinschaften können sich in ihrer Resilienz unterscheiden. Resiliente Gruppen haben oft einen starken Zusammenhalt, sind kollektivistisch orientiert und teilen gemeinsame Werte.

10. Welche Rolle spielt die psychische Gesundheit für die Resilienz?
Höhere Resilienz geht in der Regel mit einer besseren psychischen Gesundheit einher. Allerdings kann der Zusammenhang von weiteren Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. dem Alter oder Geschlecht der Person.

11. Gibt es auch negative Faktoren, die die Resilienz beeinflussen?
Ja, unsichere Bindungen, geringe kognitive Fertigkeiten und mangelnde Fähigkeit zur Selbstregulation können die Resilienz negativ beeinflussen.

12. Ist Resilienz genetisch bedingt?
Es gibt Anzeichen dafür, dass Resilienz-Eigenschaften zu einem gewissen Teil genetisch bedingt sein können, jedoch spielen auch Umweltfaktoren eine bedeutende Rolle.

Dr. med. Mirriam Prieß ist Ärztin, Unternehmensberaterin und Autorin. Eines ihrer Bücher trägt den Titel „Resilienz – Das Geheimnis innerer Stärke“, welches sie zu meinem idealen Gesprächspartner macht.