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Schmerztherapie: Schmerzen verstehen und erfolgreich behandeln

Schmerzen sind ein wichtiger Mechanismus unseres Körpers, der uns darauf aufmerksam macht, dass etwas nicht stimmt und Hilfe benötigt wird. Normalerweise erfüllt der Schmerz seinen Zweck und verschwindet wieder. Doch wenn Schmerzen chronisch werden, kann das frustrierend und belastend sein. Unsere Physiotherapeutin Claudia Zeidler-Bürschgens erklärt, wie sie unterschiedliche Schmerzen behandelt.

„Eigentlich sind Schmerzen gut, sie zeigen uns, wenn unser Körper Hilfe braucht und wo genau etwas nicht stimmt, dann kann man etwas dagegen unternehmen.“

Die verschiedenen Arten von Schmerzen

Die Schmerztherapie setzt bei verschiedenen Arten von Schmerzen an:

Überlastungsschmerzen:
Bei überanstrengter Muskulatur, beispielsweise durch zu langes Sitzen oder exzessiven Sport, können Schmerzen auftreten. Diese Schmerzen sind oft brennend und müssen gezielt behandelt werden.

Schädigungsschmerzen:
Warnen vor drohenden Schädigungen des Bewegungsapparats. Sie können durch Verletzungen wie Prellungen, Brüche oder Risse entstehen und betreffen oft Muskulatur und Struktur.

Alarmschmerzen:
Machen etwa 90 % aller Schmerzen aus. Sie warnen vor möglichen Schäden am Bewegungsapparat und sind ausschließlich muskulär bedingt. Häufig entstehen sie durch falsche Haltung und Bewegungsmangel.

Krankheitsschmerzen:
Krankheitsschmerzen können bei verschiedenen Krankheiten auftreten.

Die meisten Schmerzen, die behandelt werden, sind sogenannte Alarmschmerzen, die auf drohende Schädigungen des Bewegungsapparats hinweisen und muskulär bedingt sind. Es ist deshalb wichtig, mit Schmerzen zeitnah beim Arzt vorstellig zu werden und eine Behandlung einzuleiten, da sie sonst chronisch werden können.

„Der Schmerz hat irgendwann seinen Sinn erfüllt und verschwindet normalerweise auch wieder. Wenn er das aber nicht tut und daraus chronische Schmerzen werden, ist das oft sehr frustrierend und auch belastend.“

Das Konzept der Schmerztherapie

Die Schmerztherapie setzt darauf, die Muskulatur zu entspannen und die Faszien zu lockern. Durch gezieltes Drücken nah am Knochen und Anwenden von Osteopressurpunkten können muskuläre Alarmrezeptoren beeinflusst werden. Dies ermöglicht eine Reduktion von Muskelverspannungen und Schmerzen. Die Therapie beinhaltet auch Hausaufgaben und Übungen für die Patienten, die sie aktiv in den Heilungsprozess einbinden.

Die Schmerztherapie umfasst verschiedene Therapieformen:

Manuelle Therapie:
Entspannung der Muskulatur und des Fasziengewebes durch gezielte Druckpunkte nah am Knochen. Dadurch kann der Tonus reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden.

Faszientherapie:
Durch Dehnungsübungen und Faszienrollen kann die Flexibilität der Muskulatur erhöht werden, was zu weniger Schmerzen führt.

Eigenbeteiligung:
Patienten erhalten Hausaufgaben in Form von speziellen Übungen und Dehnungen, die sie in Absprache mit den Therapeuten regelmäßig durchführen sollten, um den Therapieerfolg zu unterstützen.

 

„Die Patienten müssen auch selber etwas dazu tun, das heißt sie bekommen festgelegte Übungen, die sie jeden Morgen ausführen können, um Schmerzfreiheit zu erreichen.“



Der Schlüssel der Schmerztherapie: Die Ursachen finden

Der Erfolg der Schmerztherapie liegt darin, die Hauptursache für die Schmerzen zu finden. Das ist oft nicht unbedingt der offensichtliche Schmerzpunkt, sondern kann auch an anderen Stellen liegen, die durch Engpässe oder muskuläre Probleme betroffen sind. Ein gründliches Anamnesegespräch und eine genaue Untersuchung helfen dabei, die individuellen Behandlungsansätze zu finden.



Bewegung als essentieller Bestandteil der Schmerztherapie

Bewegung ist ein entscheidender Faktor bei der Schmerztherapie. Viele Schmerzen entstehen durch mangelnde Bewegung und verkürzte Muskulatur. Regelmäßiges Dehnen und gezielte Übungen tragen dazu bei, die Muskulatur geschmeidig zu halten und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, die Übungen korrekt auszuführen und auch die Dehnungen ausreichend lange zu halten.

 

„Die Bewegung ist das A und O, um die Muskulatur geschmeidig zu halten und chronische Schmerzen zu vermeiden.“

Schmerztherapie

Ernährung und Schmerzen

Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle bei der Schmerztherapie. Eine übersäuerte Muskulatur kann zu Schmerzen führen, daher ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Stress, Rauchen und bestimmte Lebensmittel können ebenfalls Schmerzen verstärken.

 

„Erhöhter Zucker- und Süßigkeitenkonsum kann Entzündungen im Körper begünstigen und dadurch auch Schmerzen verstärken.“



Fazit

Die Schmerztherapie bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Schmerzen. Individuelle Behandlungsansätze, Bewegung, Dehnung und eine ausgewogene Ernährung spielen eine entscheidende Rolle, um die Muskulatur zu entspannen, Schmerzen zu lindern und die volle Bewegungsfreiheit wiederzugewinnen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die aktive Mitarbeit der Patienten, die durch gezielte Übungen und Hausaufgaben zur Schmerzfreiheit beitragen können. Es ist ratsam, bei anhaltenden Schmerzen einen Schmerztherapeuten aufzusuchen, um die individuellen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu ermitteln.



Claudia Zeidler-Bürschgens ist unsere Therapieleitung auf Sylt und Physiotherapeutin. Sie hat sich außerdem in verschiedenen Therapieformen weitergebildet, wie zum Beispiel der Osteopathie, der Faszientherapie und der Schmerztherapie.