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Physikalische Medizin
Die Physikalische Medizin beschäftigt sich mit sämtlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats, z. B. Wirbelsäulen-, Muskel-, Sehnen-, Knochen- und Gelenkerkrankungen. Dabei steht die nicht-operative Behandlung im Vordergrund. Das Ziel sind die Verbesserung, der Erhalt und die Wiederherstellung von Funktion, Bewegung und Aktivität sowie die Behandlung von Schmerzen.
Die Kraft der Kälte
Die Kältetherapie ist eine Methode der physikalischen Therapie, die wir am Lanserhof anbieten. Das kurzfristige Einwirken von −110 °C auf den Körper blockiert die Schmerzleitfähigkeit und wirkt darüber hinaus entzündungshemmend. Das sogenannte Schmerzgedächtnis, das durch chronische Schmerzen überaktiviert sein kann, erfährt durch die stark schmerzlindernde Wirkung Pausen, die die Neuregulierung fördern. Die positiven Effekte der Kälteanwendung sind mitunter bereits nach einer Behandlung spürbar. Die meisten Anwendenden berichten von einer auffallenden Besserung nach etwa 14 Tagen. Diese Besserung kann bis zu einem halben Jahr anhalten. Ursächlich für die leistungssteigernde Wirkung der Ganzkörperkältetherapie ist die Umverteilung des Blutes im Körper: Durch die Kälteeinwirkung wird das Blut aus der Haut in den Körper gedrängt, wodurch die Muskulatur besser durchblutet wird. Diesen speziellen Effekt nutzen insbesondere Leistungssportler:innen, um ihre Trainingseffizienz zu steigern.
Kälte dämpft Entzündungen aller Art. Die Gefäße verengen sich, die Haut wird weniger stark durchblutet, das Schmerzempfinden nimmt ab. Weiterhin hat Kälte Auswirkungen auf die Skelettmuskulatur: diese wird reguliert, die Muskeldurchblutung und der Stoffwechsel der Muskeln werden verbessert.
Ablauf der Kryotherapie
Im Rahmen der Therapie wird die Kältekammer in Badebekleidung betreten. Dabei sind die Patient:innen mit Mund- und Ohrenschutz, Handschuhen, dicken Socken und festem Schuhwerk geschützt. Zuerst erfolgt ein Aufenthalt in den Vorkammern bei −10 °C und bei −60 °C, dieser dient der Akklimatisierung. In der eigentlichen Kältekammer bei −110 °C dauert der Aufenthalt zwei bis vier Minuten. Dabei sollte langsam umhergegangen werden und die Atmung sollte flach und leicht sein. Während des gesamten Aufenthalts besteht (Sicht-)Kontakt zum anwesenden therapeutischen Personal. Die Anzahl der Behandlungen richtet sich nach der Art der Beschwerden und dem angestrebten Ziel der Therapie.